Die Bürser Schlucht ist eine der spannendsten Naturlandschaften der Alpen. Faszinierende Felswände beeindrucken mit ihrer geologischen Formation und machen die Entstehung der Erde und des hiesigen Alpenraums ersichtlich. Auf naturnahen Pfaden führt uns eine Wanderung in das Herz der Schlucht, wir spüren die Kraft des Wassers und wie es in tausenden von Jahren, diese einzigartige Welt geschaffen hat. Das musst du sehen.
Im Sommer war ich für ein neues Projekt in der Alpenregion Vorarlberg unterwegs. Für einen kleinen Vorgeschmack darauf, was zu einem späteren Zeitpunkt kommen wird, nehme ich dich mit auf eine Zeitreise durch die Bürser Schlucht. Zusätzlich gibt es auch ein paar Infos über die Region drumherum und praktische Tipps.
Kurzinfo über die Alpenregion Vorarlberg
Die Alpenregion Vorarlberg ist neben dem Bregenzerwald, dem Kleinwalsertal, der Region Bodensee-Vorarlberg, Lech Zürs und Stuben am Arlberg sowie dem Montafon, eine von 6 Tourismusregionen in Vorarlberg, ganz im Westen Österreichs.
Mit dem Brandnertal, dem Großen Walsertal, dem Klostertal und der Alpenstadt Bludenz bietet die Alpenregion eine vielfältige Landschaftskulisse. Über 800 Kilometer markierte Wanderwege, laden dazu ein, tief in die spektakuläre Bergwelt einzutauchen, Gipfel zu erklimmen, sagenhafte Aussichten zu genießen und urige Hütten und Alpwirtschaften, märchenhafte Bergseen, wilde Bäche, imposante Schluchten, genauso wie malerische Dörfer und Städte zu erkunden.
Eines dieser Dörfer ist Bürs. Als Tor zum Brandnertal markiert es gleichzeitig den Eingang in eine völlig andere Welt. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das an den steil aufragenden Felswänden am Ortsrand, wo sich der Zugang zur Bürser Schlucht wie ein Portal öffnet. Genau hier beginnt unsere Entdeckungstour – und dorthin nehme ich dich jetzt mit.
Auf Zeitreise in der Bürser Schlucht
Vor uns liegt eine Landschaft die wirklich nicht spannender sein könnte. Während wir durch die Bürser Schlucht wandern, bahnt sich der Alvierbach auch heute noch seinen Weg durch das sogenannte „Bürser Konglomerat“, so wie er es schon seit der letzten Einzeit vor über 10.000 Jahren tut.
Dabei legt er – Stück für Stück – das eindrucksvolle Gestein frei, das stellenweise so aussieht, als hätte jemand ein Kies-Beton-Gemisch ausgegossen. Hier beruht dieses Erscheinungsbild jedoch auf völlig natürlichen Prozessen, welche uns am Wegesrand auf Infotafeln erläutert werden.

Wir starten unsere Zeitreise in die Bürser Schlucht am Ortsrand von Bürs, wo uns die lotrecht aufstrebenden Felsen bereits ganz deutlich den Eingang zu diesem Naturwunder ankündigen. Ein urtümlicher Pfad schlängelt sich zunächst zwischen mächtigen Felsbrocken, die am Boden liegen, hindurch.
Um uns herum wächst und gedeiht eine immer üppiger werdende Vegetation. Laub- und Nadelbäume drängen sich dicht an den Weg und überragen das Ufer des Alvierbachs. Bezaubernde Farne und Moose zieren die schroffen Gesteine und es fühlt sich an wie eine Wanderung durch den Dschungel. Der Bach windet sich mal genügsam, mal wild tosend, durch den Taleinschnitt. An einigen Stellen müssen wir uns ducken, um auf Holzbohlenwegen an den überragenden Klippen vorbei zu kommen.


Zur Linken entdecken wir einen ganz besonderen, kleinen Wasserfall – den Quelltuff. Wie über einen Miniatur-Vulkankegel plätschert hier das Wasser. Das Besondere daran: das Wasser hat auf seinem Weg durch das Bürser Konglomerat Kalk gelöst hat. Dieser wird an der Luft nun wieder freigegeben und lässt den Quelltuff Jahr um Jahr wachsen.
Schritt für Schritt wandern wir auf dem urigen Pfad tiefer in die Bürser Schlucht. Hier und da steigen wir über Treppenstufen auf und ab und queren den Alvierbach über spektakuläre Brückenkonstruktionen. Auf jedem Meter erwartet uns ein kleines Abenteuer. Kurz vor dem Wendepunkt der Tour können wir noch einen kleinen Abstecher ans Ufer des Wassers machen und eine Pause einlegen.


Anschließend führt uns ein steiler Pfad im Zick Zack den Hang hinauf. Oben angekommen wird es wieder gemächlicher, während wir nun schluchtauswärts wandern und eine märchenhafte Lärchenwiese passieren.
An einer Weggabelung treffen wir auf die „Aufreissenden Spalten“. Steil abfallend stehen sich die Felswände gegenüber und geben den Blick nach unten frei. Wie tief es hier wohl hinab geht? Viel ist nicht zu erkennen, aber es wirkt geheimnisvoll. Unweigerlich muss ich an „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne denken. Eine Infotafel erläutert uns, dass die Risse in der Erdoberfläche dadurch entstanden sind, das loses nicht verfestigtes Gestein, nach unten abgerutscht ist und die „Kruste“ an der Oberfläche dadurch eingebrochen ist.


Etwas später führt uns der Weg durch das eindrucksvolle „Kuhloch“. Unvorstellbar aber wahr, vor 13.000 Jahren floss der Alvierbach genau an dieser Stelle durch, bevor er sich, bedingt durch die Gletscherschmelze der Späteiszeit, 200 Meter tiefer einen neuen Weg suchte. Wir wandern mitten durch die heute trocken gefallene Klamm und erkennen am Gestein noch ganz deutlich, wie es vom Bach glatt geschliffen wurde. Was für ein beeindruckender Anblick.


Zurück bis nach Bürs ist es jetzt nicht mehr allzu weit und der Weg verläuft angenehm bergab. Kurz vor dem Ausgangspunkt erreichen wir an der Hauptstraße das Gasthaus Traube, das eine willkommene Einkehrmöglichkeit bietet. Eine Bäckerei oder ein Café findest du etwas weiter im Ort.
Fazit zur Wanderung durch die Bürser Schlucht
Die knapp 5 Kilometer lange Tour eignet sich perfekt für einen schönen Ausflug mitten in die Natur. Der Weg ist ein tolles Naturerlebnis für Groß und Klein und lässt sich auch mit Hund gut wandern. Bei schlechtem Wetter kann es auf den Wegen sehr rutschig sein, deshalb Vorsicht.
Insgesamt ist die Tour eine absolute Empfehlung und ein Must-Do, um die Besonderheiten der Region zu entdecken. Übrigens: der Besuch der Bürser Schlucht ist kostenfrei.
Hast du Fragen zur Bürser Schlucht? Dann ab damit in die Kommentare.
Klimafreundlich durch die Alpenregion Vorarlberg
Bei so viel schöner Natur, lass doch mal dein Auto stehen und nutze den ÖPNV. Die Alpenregion Vorarlberg verfügt über ein sehr gut ausgebautes Busnetz, dass dich zu den Wanderstartplätzen bringt. Den Startpunkt der Wanderung durch die Bürser Schlucht erreichst du zum Beispiel bequem von Bludenz oder aus dem Brandnertal mit der Linie 580. Noch ein Vorteil der Busfahrt: während der Fahrt kannst du entspannt aus dem Fenster schauen und die Aussicht genießen. Und dem Bierchen nach der Tour steht auch nichts im Wege. 😉 Mit der Gästekarte ist die Nutzung der Busse zudem kostenlos.
Bonus: Schlechtwettertipp für die Alpenregion Vorarlberg
Du suchst noch nach einem Schlechtwettertipp für die Alpenregion Vorarlberg? Oder nach einer zarten Versuchung? Nach einem süßen Snack, der perfekt in den Wanderrucksack passt? Und nach einem kleinen Museum, das du kostenfrei besuchen kannst und dabei in die Welt der Schokolade eintauchen?
Mein Bonus- und Schlechtwettertipp: Milka-Lädele und Fabrikverkauf
Es duftet schon nach leckerer Schokolade, wenn du vor dem Milka Gebäude stehst, welches sich unmittelbar in der Nähe des Bahnhofs in Bludenz befindet. In dem kleinen Museum entdeckst du die Geschichte der Milka-Schokolade. An verschiedenen Mitmachstationen erlebst du das Ganze noch intensiver und kannst sogar ein Schokolädchen gewinnen. Fotospots laden zu tollen Erinnerungsfotos ein. Im Lädele selbst – dem Fabrikverkauf – kannst du anschließend nach Herzenslust shoppen.



Neben Klassikern wie der zartschmelzenden Alpenmilchschokolade findest du dort auch limitierte Editionen, Geschenkideen und praktische Reisesnacks. So wird der Besuch nicht nur zu einem süßen Erlebnis, sondern auch zu einer perfekten Ergänzung für deinen Urlaub in der Alpenregion Vorarlberg.
Urlaub in der Alpenregion Vorarlberg
Natürlich hat die Alpenregion Vorarlberg noch viel mehr zu bieten. Hier habe ich dir gerade mal einen kleinen Ausschnitt gezeigt, der dir hoffentlich Lust auf mehr macht. Denn nach den 5 Kilometern in der Bürser Schlucht, bleiben ja noch 795 Wanderkilometer und viele schöne Ausflugsziele im Brandnertal, im Klostertal, dem Großen Walsertal und rund um Bludenz übrig.



Egal ob du gemütliche Spaziergänge durch hübsche Altstädte oder blühende Alpentäler liebst, dich auf aussichtsreiche Gipfelwanderungen wagst oder im Winter die verschneiten Hänge erkunden möchtest – die Region hat zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Hinzu kommen Bergbahnen, die dich bequem nach oben bringen, Themenwege für Familien und erlebnisreiche Klettersteige für Abenteuerlustige. Auch Wellnessangebote, regionale Küche und herzliche Gastfreundschaft machen deinen Aufenthalt unvergesslich.
Da fehlt nur noch die passende Unterkunft für deinen Urlaub in der Alpenregion, oder? Ob urige Hütte, familiengeführtes Hotel oder gemütliche Ferienwohnung – hier findest du garantiert das Richtige für deine Auszeit. So wird dein Wanderurlaub perfekt abgerundet.
Jede Menge Tipps dazu findest du auf Holidaycheck*.
Im Brandnertal findest du zudem auch ganz zauberhafte Alpen-Chalets von Landal*.
Dann kann es ja jetzt losgehen. Bleib gesund und wanderfreudig, deine Dina
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Tipps zu tollen Wanderwegen findest du im Borderherz Outdoortrails Tourenportal.