Die Moselschiefer-Straße verbindet zwei außergewöhnliche Landstriche – die Eifel, mit ihren naturbelassenen Tälern und aussichtsreichen Höhenzügen sowie die Mosel, mit ihren schroffen Weinbergen und einer malerischen Flusslandschaft. Diese vielen Facetten bieten Raum für traumhafte Outdoorerlebnisse. Wir haben kürzlich einen Roadtrip entlang dieser faszinierenden Ferienstraße gemacht und dabei Land und Leute sowie Natur und Kultur kennengelernt. Neben den vielen spannenden Sehenswürdigkeiten haben wir dabei auch traumhafte Wander- und Radwege entdeckt. Deshalb nehme ich dich jetzt noch einmal mit in die Region. Lass uns gemeinsam entlang der Moselschiefer-Straße wandern und radfahren.

Entlang der Moselschiefer-Straße wandern wir am wahrsten Sinne auf traumhaften Pfaden. Ein besonders schöner und kurzweiliger Wanderweg, ist das Traumpfädchen Löfer Rabenlaypfad, dessen Startpunkt in Löf bequem mit dem Wohnmobil erreicht werden kann.
Traumpfädchen Löfer Rabenlaypfad
Die Traumpfade und Traumpfädchen sind immer ein Garant für naturnahe und sehenswerte Wandererlebnisse in der Rhein-Mosel-Eifel Region. Die knapp 5 Kilometer lange Strecke punktet mit einem spektakulären Steig durch die Weinberge und zauberhaften Aussichten.

Unsere Wanderung auf dem Traumpfädchen Löfer Rabenlaypfad beginnt etwas oberhalb von Löf auf dem Parkplatz am Sportplatz. Von hier folgen wir einem kurzen Zuweg zum eigentlichen Startpunkt der Tour. Gleich zu Beginn weist uns ein Hinweisschild darauf hin, dass für die Wanderung Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich sind. Das lässt die Spannung und irgendwie auch die Vorfreude steigen, obwohl Schwindelfreiheit ja nicht immer so meins ist. Allerdings hatte ich bisher in den deutschen Mittelgebirgen nie Probleme, weshalb ich mich nun auf das kleine Abenteuer freue, was in den Weinbergen zwischen Hatzenport und Löf auf uns wartet.


Doch zuerst wandern wir durch den Wald auf die Anhöhe hinauf. Hier verläuft das Traumpfädchen mit herrlichem Weitblick durch Wiesen und Felder Richtung Hatzenport. Nach einem Weilchen geht es wieder durch ein Wäldchen bergab und an einer Winzerhütte stehen wir in den Weinbergen und genießen den Blick auf die Mosel. Die markante Pfarrkirche St. Rochus ragt aus dem verträumt daliegenden Hatzenport empor.

Nun beginnt der aufregendste Teil des Weges und nochmal weist uns die Hinweistafel auf die Anforderungen hin. Der schmale Steig windet sich von der Winzerhütte hinüber zur Felskanzel Rabenlay.


Es geht mitten durch die Reben und vorbei an schroffen Felsen. Einige Stellen sind wirklich recht steil und der Boden ist steinig; alles in allem ist der Weg aber gut zu bewältigen. An der Rabenlay genießen wir erneut einen schönen Ausblick, machen ein Päuschen in der Schutzhütte und nehmen uns einen Erinnerungsstempel mit. Ja, richtig gelesen, hier gibt es sogar eine Stempelstelle. Die findest du auf allen Traumpfädchen und in dem passenden Begleitheft „Freddys Traumpfädchen Wanderbuch“ kannst du die Stempel sammeln.



Von der Rabenlay verläuft der Weg bald wieder über Wiesen und zuletzt erneut durch ein Waldstück, wobei wir einen alten Sportplatz queren. Im Herbst können hier prima Walnüsse gesammelt werden. Ein paar davon stecke ich mir direkt mal zum Naschen ein. 🙂 Anschließend erreichen wir wieder den Startpunkt des Traumpfädchens an der Alzbachhütte und mit wenigen Schritten sind wir zurück an unserem Ausgangspunkt.
Fazit zum Traumpfädchen Löfer Rabenlaypfad
Die kurze Wanderung mit ihren schönen Aussichten und dem abenteuerlichen Steig hat uns richtig begeistert. Sie eignet sich perfekt für eine spontane Tour oder für eine gemütliche Nachmittagsrunde und ist auch für Familien mit Kindern oder Wanderer mit Hund ein Vergnügen. Wer es etwas länger mag, für den empfiehlt sich der Traumpfad Hatzenporter Laysteig, der sich ein Teilstück auch mit dem Löfer Rabenlaypfad teilt.

Moselsteig zwischen Cochem und Treis-Karden
Der Moselsteig zählt zu den absoluten Must-Do’s an der Moselschiefer-Straße. Zumindest die ein oder andere Etappe sind Pflicht und da die hübschen Moselorte komfortabel an die Bahnlinie angebunden sind, können die Start- und Endpunkte optimal erreicht werden.
Wir sind auf dem Moselsteig von Cochem nach Klotten gewandert. Anschließend ging es mit der Bahn nach Treis Karden, da hier eine Führung durch den Stiftsbezirk auf dem Programm stand. Details dazu im vorherigen Artikel „Mit dem Wohnmobil entlang der Moselschiefer-Straße | 4 Tage voller Highlights„. Von Treis-Karden sind wir zuletzt noch ein Stück Moselsteig bis Pommern gewandert. Beide Teilstücke begeistern mit faszinierenden Highlights.

Moselsteig von Cochem nach Klotten
Unser Tag auf dem Moselsteig beginnt an unserem Wohnmobil beim Mosel Camping Cochem. Die GPS-Tracks beginnen abweichend direkt am Einstiegspunkt zum Steig. Da wir am Morgen noch ein üppiges Frühstück im Hotel Hegenbarth’s eingenommen haben, verlangt uns der Moselsteig gleich zu Beginn einiges ab. Über einen steilen Pfad mit zahlreichen Treppen und einigen felsigen Passagen führt uns der Weg hinauf zum Pinner Kreuz.
Etwas wehmütig blicke ich zur Sesselbahn hinauf, mit der der Anstieg, vor allem mit vollem Bauch, jetzt doch wesentlich gemütlicher wäre. Aber der Lift fährt noch nicht und so mühen wir uns den Pfad hinauf. Oben angekommen werden wir mit einem traumhaften Blick auf Cochem, die Reichsburg und die Mosel belohnt. Leider ist das Wetter etwas trübselig, aber das nimmt uns die Freude nicht und wir genießen das spektakuläre Panorama auf der Felsnase.


Anschließend wandern wir noch ein Stückchen höher auf den Pinner Berg und erreichen nach einer Weile den Wild- und Freizeitpark Klotten. Ein Schnappschuss am Bilderrahmen muss sein, bevor wir den Weg fortsetzen und nun deutlich entspannter über den Hang wandern.

Der Wald hüllt uns ein und der feuchte Boden duftet nach Pilzen und Erde. Wir passieren aussichtsreiche Rastplätze, auf denen geschwungene Holzliegen zu einer Pause mit Moselblick einladen.



Dann erreichen wir das hübsche Seits-Heiligenhäuschen. Es besteht aus zwei Kapellen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten erbaut wurden. 1859 wurde der vordere Teil durch die Eheleute Schunk errichtet und 1881 durch einen Anbau erweitert. Das Heiligenhäuschen ist geöffnet, so dass wir einen Blick in das charmante Innere werfen können.


Bald darauf verlassen wir die lauschige Umgebung des Waldes und blicken über die Weinberge. Unser erstes Ziel, Klotten, liegt uns zu Füßen. In eine Weinbergsmauer kuschelt sich das Klottener Wingert’s Bud’che. Der „Klugscheißer-Stammtisch“ tagt erst um 17:00 Uhr. Da haben wir ja noch etwas Zeit für eine Pause und um uns in das Gästebuch einzutragen. 😉


Dann wandern wir noch ein Stück über den Weinberg, bevor wir nach Klotten absteigen, den Bahnhof anvisieren und nach Treis-Karden fahren.
Moselsteig von Treis-Karden nach Pommern
Nach einer kleinen Stadtbesichtigung in Treis-Karden geht es erneut auf den Moselsteig. Dieses Mal wandern wir in der Gegenrichtung nach Pommern. Dafür geht es erstmal wieder ordentlich bergan. Kurz können wir verschnaufen und das herrliche Panorama auf den Ort mit der imposanten Stiftskirche St. Castor genießen.


Dann erwarten uns erneut ein paar Höhenmeter und im Zick-Zack-Kurs steigen wir einen schmalen Pfad durch den Bergwald hinauf zum Hüttenberg. Über den Eisenberg gelangen wir zum Höhepunkt der Tour, dem Archäologie-Park Martberg.



Nach der Besichtigung der Anlage führt der Moselsteig hinab nach Pommern, von wo es mit der Bahn zurück zum Ausgangspunkt geht.
Fazit zum Moselsteig zwischen Cochem und Treis-Karden
Die beiden Teilstücke des Moselsteigs zeigen viele eindrucksvolle Facetten, die entlang des kompletten Steigs zu erwarten sind. Steile An- und Abstiege, schroffe Felsen, traumhafte Aussichtspunkte, historische Relikte und schnuckelige Ortschaften. Dieser Abschnitt macht definitiv Lust auf mehr.
Rundweg Schieferregion Kaulenbachtal
Nach zwei wunderbaren Wanderungen entlang der Moselschiefer-Straße und der Mosel stand auf unserer letzten Tour dann auch endlich der Schiefer im Mittelpunkt. Dafür fuhren wir von Cochem über die Moselschiefer-Straße ins Schieferland Kaisersesch. Hier wollten wir den Rundweg Schieferregion Kaulenbachtal erkunden. Und der bot Schiefer pur. Alte Schiergruben und vom Schiefer geprägte Orte zeigen entlang der Strecke, wie das Material früher abgebaut und genutzt wurde.

Als Startpunkt für die Wanderung eignet sich für Wohnmobilreisende das Kloster Maria Martental, da es hier großzügige Parkmöglichkeiten im Tal bei der Wallfahrtskirche gibt. Hier befindet sich auch direkt ein Einstieg in die Tour. Kleiner Tip vorab: wer sich die Highlights, die einstigen Schiefergruben, bis zum Schluss lassen möchte, sollte entgegen der vorgegebenen Laufrichtung wandern.
Wir starten jedoch im Uhrzeigersinn, lassen es uns jedoch nicht nehmen, vorher noch ein Lichtlein bei der Wallfahrtskirche zu entzünden. Dann führt uns der Weg in den Wald und an einem urigen Bach entlang hinauf nach Leienkaul. Wir streifen den kleinen Ort nur kurz und erreichen schon bald den Aussichtspunkt auf die Schiefergruben des Kaulenbachtals.



Eindrucksvoll breitet sich das silbergraue Gestein vor uns aus und bedeckt die steilen Hänge. Im Tal wird fleißig gearbeitet. Es wirkt fast so als wären die Gruben noch in Betrieb. Überall qualmt es, denn fleißige Hände sind an allen Ecken damit beschäftigt, die Gruben instand zu halten und von überwuchernden Sträuchern zu befreien.
Über den Grubenweg machen wir einen Bogen hinab in das Tal und zu den Ruinen der einstigen Gebäude. Im Gestein auf dem Weg sind auch heute noch die tief eingegrabenen Spuren zu erkennen, die die Gespanne beim Transport des schweren Materials im Laufe der Zeit hinterlassen haben.


Unser Pfad schlängelt sich durch die Gruben zur anderen Talseite, an der es dann wieder bergauf geht. Immer wieder passieren wir Relikte des Schieferbergbaus bis wir uns Müllenbach nähern und den Ort mit seiner markanten Kirche St. Hubertus passieren. Über eine Anhöhe und einen weiteren Anstieg erreichen wir Laubach. Der Wanderweg verläuft hier rund um den Ort, der uns anschaulich zeigt, wie der Schiefer die Architektur beeinflusst. Auf der gegenüberliegenden Ortsseite treffen wir auf einen Naturlehrpfad, der uns ein Stück des Weges begleitet.


Zahlreiche Infotafeln erläutern die verschiedenen Baumarten, ein überdimensionales Insektenhotel bietet reichlich Platz für neue Bewohner und geschnitzte Holztiere beobachten uns am Wegesrand. Da gibt es Richtung Leienkaul viel zu Bewundern.


Wir durchqueren den Ort und wandern schließlich wieder talwärts Richtung Kloster Maria Martental. Durch ein wildromantisches Bachtal gehen wir die letzten Meter und kommen schließlich wieder am Ausgangspunkt an. Am Wochenende hat das Pilgercafé geöffnet und wir freuen uns über ein leckeres Stück Torte.

Fazit zur Wanderung durch die Schieferregion Kaulenbachtal
Der Weg überrascht immer wieder mit kleinen Highlights und schönen Aussichtspunkten. Am spannendsten sind natürlich die Schiefergruben. Perfekt: der Abschluss im Pilgercafé.
Radfahren auf dem Maifeld-Radweg
Dass es an der Mosel schöne Radwege gibt, ist bekannt. Doch entlang der Moselschiefer-Straße gibt es noch einen weiteren Radweg, der mit spannenden Erlebnisstationen lockt – der Maifeld-Radweg. Ohne nennenswerte Höhenmeter und an vielen Stellen durch Hecken und Sträucher windgeschützt, verläuft er über den Höhenzug, das Maifeld.
Die Route führt über eine stillgelegte Eisenbahntrasse und verbindet die Orte Münstermaifeld, Polch, Ochtendung bis Bassenheim. In Polch zweigt noch ein Teilstück nach Mayen ab. Insgesamt warten hier über 36 Kilometer Radvergnügen. Dazu gibt es für Familien mit Kindern an der Strecke kreative Erlebnis- und Mitmachstationen und für alle Radfahrer Einkehrmöglichkeiten, WC-Anlagen, Rastplätze und Fahrrad-Servicestationen.
Wir haben einen Teil der Strecke zwischen Münstermaifeld, Polch und Kerben erkundet. Eigentlich wollten wir bis Ochtendung fahren, aber unser Wohnmobil musste in die Werkstatt nach Polch und so haben wir etwas umplanen müssen. Im GPS-Track habe ich unsere ursprünglich geplante Route hinterlegt. Mein persönlicher Tipp: Starte in Ochtendung am Alten Bahnhof. Hier gibt es drei Wohnmobilstellplätze für autarke Fahrzeuge. Abends kannst du nach der Radtour hier noch schön einkehren und dann in deinem Womo schlafen.

Von Ochtendung verläuft der Maifeld-Radweg komplett außerhalb der Landstraßen nach Münstermaifeld. Der asphaltierte Weg bietet einen komfortablen Untergrund und da kaum Höhenmeter zu bewältigen sind, fährt es sich ganz unbeschwert; erst nach Kerben, dann weiter nach Polch, Mertloch und Münstermaifeld.
Entlang der Strecke erwarten uns immer wieder Bänke zum Ausruhen und in den einzelnen Orten spannende Erlebnisstationen, Kugelbahnen, Infotafeln zum Miträtseln, WCs, Radservicestationen und Gaststätten.

In Kerben gibt es dazu eine gemütlich Schaukelbank zum Relaxen und einen Sinnes- und Barfußpfad. In Polch empfängt uns der Duft nach frisch gebackenen Plätzchen. Kein Wunder, denn wir fahren fast direkt am Werk von Griesson – De Beukelaer vorbei. Etwas abseits der Strecke gibt es auch einen Werksverkauf. Geh hier bloß nicht hungrig rein. 😉



In Mertloch geht der Spaß weiter. Ein Wasserspielplatz, ein Barfußpfad, Rast- und Picknickplätze und mehr, immer wieder radeln wir an liebevoll und kreativ gestalteten Orten vorbei.


In Münstermaifeld endet der Radweg am Ortsrand. Von hier führt dann ein kurzer Abstecher in die historische Altstadt, die definitiv einen Besuch wert ist. Mehr Tipps dazu hier!


Der Rückweg verläuft über die gleiche Strecke wie der Hinweg. Zum Ausklang des Tages genießen wir das leckere Essen im Alten Bahnhof Ochtendung und kuscheln uns danach ins Wohnmobil.



Fazit zum Maifeld-Radweg
Der Maifeld-Radweg ist ein Radweg für Genießer mit vielseitigen Möglichkeiten für Groß und Klein, Jung und Alt. Hier findet jeder eine entspannte Radelzeit. Uns hat die Strecke gut gefallen und beim nächsten Besuch, müssen wir uns unbedingt noch den Streckenabschnitt nach Mayen anschauen.


Aktiv an der Moselschiefer-Straße
4 Tage wollten wir entlang der Moselschiefer-Straße wandern, radfahren, besichtigen, lecker essen und genießen. 5 Tage sind es geworden und gerne wären wir noch länger geblieben. Die Region zwischen der Eifel und der Mosel ist einfach immer wieder einen Besuch wert. Glücklicherweise gibt es hier noch viel zu sehen, so dass einem weiteren Roadtrip nichts entgegen steht.
Hast du noch Fragen zu unserem Roadtrip, zu Wander- und Radwegen an der Moselschiefer-Straße? Dann gerne ab damit in die Kommentare. Noch mehr schöne Wanderwege in der Region findest du im Outdoortrails Tourenportal.
Bleib gesund und wanderfreudig, deine Dina
Werbehinweis: Zu dieser Rundreise auf der Moselschiefer-Straße wurden wir durch den Moselschiefer-Straße e.V. D und die beteiligten Tourismusregionen eingeladen. Meine Meinung hat das wie immer nicht beeinflusst. Sie ist ehrlich und authentisch und alle Empfehlungen gebe ich gerne weiter.