Du suchst eine hundefreundliche Hüttentour in den Alpen, während derer du und dein Vierbeiner die Natur genießen, eine Runde in einem Bergsee schwimmen, in einer Hütte einkehren und übernachten könnt, dann bist du auf der Zupalseehütte in Osttirol genau richtig. Und damit ihr beiden euch wandertechnisch auch ordentlich verausgaben könnt, zeigen wir euch heute den wunderbaren Aufstieg durch das Steinkastal. Während nämlich die meisten Wanderer, die die Hütte besuchen, über den Lasörling Höhenweg kommen oder den Weg mit dem Hüttentaxi bis zur Wetterkreuzhütte abkürzen, seid ihr im idyllischen Steinkastal weitestgehend alleine unterwegs und kommt dazu wenigstens auf ordentlich Strecke. Schließlich wollt ihr ja auch etwas tun, oder?
Ausgangspunkt: Parkplatz in Virgen an der Isel
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Tourfakten Wanderung zur Zupalseehütte
Strecke: 15,2km
Höhenmeter: 1334m
Dauer: etwa 7:00 Std.
Highlights: Zwischenstop in der Würfelehütte (Do-So geöffnet), Einkehr und Übernachtungsmöglichkeit in der Zupalseehütte, Bademöglichkeit im Zupalsee, viele Bäche, ein Wasserfall, Murmeltiere.
Hundecheck: Die Wanderung ist perfekt mit Hund, da es kaum Weidevieh gibt; während des Aufstiegs ergeben sich zwischendurch immer ein paar Trinkmöglichkeiten für Hunde, für den Abstieg ist jedoch eine Wasserreserve erforderlich.
Von Virgen zum ersten Zwischenstop der Würfelehütte
Der Ausgangspunkt für unsere hundefreundliche Hüttentour befindet sich in Virgen, besser gesagt, etwas unterhalb des Ortes, direkt an der Isel. Hier befindet sich ein kleiner, eingezäunter Parkplatz, auf dem das Auto sicher steht, falls sich mal eine Kuh nähert; die kommt nämlich nicht über das Weiderost. Für Hundebesitzer gibt es einen Kotbeutelspender und eine passende Entsorgungsmöglichkeit. Sollte der Parkplatz voll sein, ist es auch möglich am Rand des Wiese zu stehen.
Für den Aufstieg zur Zupalseehütte sind mehrere Varianten gekennzeichnet. Wir beginnen es gemütlich und wandern bis zum ersten Zwischenstopp, der Würfelehütte, über den Almgüterweg, der im Winter auch als Rodelbahn dient. Die Schlitten stehen im Sommer unten geparkt in einem Unterstand.
Nach knapp 45 Minuten erreichen wir die Würfelehütte. Leider haben wir den falschen Tag erwischt und die Hütte ist geschlossen. Vielleicht ist das aber auch unser Glück, bevor wir hier bei dem herrlichen Blick ins Virgental schon kurz nach dem Start versacken.
Also gehen wir an der Hütte vorbei und steigen wenige Meter später nach rechts einen steilen Pfad den Hang hinauf. Wir passieren eine saftig grüne Wiese und treffen erneut auf einen Almgüterweg. Hier halten wir uns abermals rechts und folgen der Beschilderung in Richtung Merschenalm.
Mit gemächlicher Steigung führt uns der Weg durch den märchenhaften Nadelwald weit hinein ins Steinkastal. Der gleichnamige Steinkasbach rauscht tief unten hörbar durch das Tal. Vorbei an einer jagdlichen Einrichtung und später an der hübschen Jägerhütte verläuft der Weg zunächst recht angenehm, so dass wir für den noch folgenden, steileren Teil Kräfte sparen können.
Links aus dem Hang plätschert eine kleine Quelle. Auf dem winzigen Quellteich schwimmen zwei Miniatur Flöße. Die Vierbeiner und wir können uns kurz erfrischen, dann geht es schnurstracks weiter.
Hoch hinauf entlang des Zupalbachs
Nach einiger Zeit erreichen wir einen Abzweig, an dem uns der Wegweiser einen schmalen Pfad nach links den Hang hinauf schickt. Wir werfen allerdings vorher noch einen Blick um die nächste Ecke, denn hier hören wir es laut rauschen.
Der Zupalbach ergießt sich in einem Wasserfall über eine Felsstufe und lädt zu einer Duschpartie ein. Für die Hunde gibt’s ein kurzes Bad und einen Schluck Wasser. Ein schnelles Foto und zurück geht es zum Abzweig. Eine schmaler Serpentinenpfad führt uns nun steil nach oben.
Die Vegetation ist dicht und überaus üppig. Immer steiler wandern wir hinauf. Rechts fließt durch den Taleinschnitt der Zupalbach, der uns nun Schritt für Schritt begleitet.
Der urtümliche Pfad ist rutschig und holprig. Vorsichtig setzen wir einen Fuß vor den anderen, denn es geht stellenweise rechts steil den Hang hinab. Trittsicherheit ist unabdingbar. Das Wetter zeigt sich an diesem Tag nicht von der besten Seite, doch die Nebelschwaden und Wolken, die zwischen den Bäumen aufsteigen, haben etwas Magisches und passen irgendwie gut zu der undurchdringlich erscheinenden und grünen Vegetation.
Es ist ein bisschen wie im Dschungel. Wir erreichen schließlich die Baumgrenze und wandern durch offeneres Gelände. Immer noch wächst und gedeiht es um uns herum und wir schlängeln uns durch das Grün, hüpfen über einen paar Steinchen, queren dabei einen Bach und ganz unerwartet entdecken wir nach der nächsten Kurve auf einmal die Zupalseehütte am Horizont.
Das Ziel im Visir
Sie thront auf einem Plateau und das Ziel bereits vor Augen geht es beschwingt weiter aufwärts. Ein paar Murmeltiere erspähen uns und lassen laut von sich hören. Ansonsten ist es bis auf das Plätschern der Bäche herrlich ruhig und absolut einsam hier.
Selbst Weidetiere sind nicht anzutreffen und so wandert es sich mit Hund herrlich sorglos.
Wir genienießen die Kleinigkeiten am Wegesrand und erfreuen uns an der Blütenpracht. Ein letztes Bad im Bach und wir gelangen ans ersehnte Ziel – die Zupalseehütte. Nach knapp 3,5 Stunden haben wir es zügig geschafft. Mangels Sonnenschein treten wir ein in die warme Stube, machen es uns auf der Eckbank gemütlich und lassen uns die Käsespätzle schmecken. Ein erfrischendes Getränk füllt den Wasserhaushalt auf. Die Hütte ist gut besucht, auch an diesem wolkenverhangenen Tag und es herrscht fröhlicher Trubel.
Rund um den Zupalsee
Gut gewärmt und mit neuen Kräften machen wir nach der Mahlzeit noch eine kleine Runde um den bezaubernden Zupalsee. Das Wollgras leuchtet selbst ohne Sonnenschein und ist ein wunderschöner Hingucker.
Die Hunde toben sich am Wasser aus; es darf gebadet werden. Ein kleiner Ausflug auf die winzige Insel nicht weit vom Ufer ist auch drin. Aufgrund der trotz Sommer eher unsommerlichen Temperaturen hier auf 2.350 Metern Höhe bleibt es beim Baden für die Hunde.
Es weht ein kräftiger Wind an diesem Tag, der uns zwar nicht wärmt, aber immerhin ein paar Lücken in die Wolkendecke reißt. So wird es für uns selbst nichts mit dem Bad, aber wir können zwischenzeitlich noch ein wenig das atemberaubende Panorama auf die umliegenden Gipfel genießen.
Wer auf der Zupalseehütte übernachtet, findet in der Umgebung noch weitere lohnenswerte Wanderziele. Doch für uns heißt es Abschied nehmen. Wir müssen zurück ins Tal und wählen für den Abstieg den Lasörling Höhenweg zur Wetterkreuzhütte.
Abstieg über den Lasörling Höhenweg
Während wir beim Aufstieg kaum Aussicht hatten, haben wir beim Abstieg mehr Glück. Vom Lasörling Höhenweg, der uns gemächlich dahin führt, können wir in aller Seelenruhe ein magisches Panorama genießen.
Die grünen Berghänge scheinen sich übereinander zu stapeln. Lieblich sieht es aus und doch irgendwie gewaltig. Hier und da blüht es noch in bunten Farben.
Im Sonnenschein muss es hier noch traumhafter sein. Doch auch dieses Wetter zeigt die Bergwelt in einem ganz eigenen Charakter.
Wir passieren die Achsel, wandern weiter in Richtung Höllerhöhe und können von dem Bergkamm in alle Richtungen schauen. Was für ein Panorama. Etwas oberhalb der Wetterkreuzhütte (nicht bewirtschaftet) wartet ein Hüttentaxi. Kurz sind wir versucht einzusteigen, denn der Fahrer hat noch ein paar Plätze frei und mit Hund wäre es auch kein Problem.
Aber hey, nein, der Tag ist noch nicht vorbei und wir entscheiden uns, die noch gut vor uns liegenden 1000 Höhenmeter bergab über den Steig zu nehmen. Am Wetterkreuz gibt es noch flotti ein Foto, dann winden wir uns Stück für Stück bergab.
Der Weg ist steil und hier empfehlen sich wirklich Wanderstöcke. Wir sind froh, sie mitgenommen zu haben, denn sie sind eine prima Unterstützung. Der Weg ist nicht gefährlich, aber eben anstrengend zu gehen.
Durch den märchenhaften Lärchenwald ins Tal
Durch einen märchenhaften Lärchenwald kämpfen wir uns zurück bis zur Würfelehütte. Die urtümlichen, knorrigen Stämme der Bäume geben ihnen etwas Lebendiges. Wie urige Gestalten stehen sie am Wegesrand und leiten uns hinab. Leider hat die Würfelehütte im Sommer nur Donnerstag bis Sonntag geöffnet und es ist ein Mittwoch, sonst wären wir gerne noch ein letztes Mal eingekehrt und hätten noch ein wenig unbeschwert die Zeit genossen.
Also gehen wir vorbei und kürzen den Almgüterweg noch ein paar Mal ab, bis wir erschöpft aber glücklich wieder am Ausgangspunkt ankommen.
Fazit zu unserer hundefreundlichen Hüttentour
Auch wenn das Wetter nicht ganz so mitgespielt hat, wie wir es uns gewünscht haben, so war es doch eine ganz bezaubernde und vor allem hundefreundliche Hüttentour, die wir euch absolut und ohne Einschränkungen empfehlen können.
Optimal ist es, dass es hier kein bzw. kaum Weidevieh entlang des Weges gibt. So können auch keine gefährlichen Situationen durch Mutterkühe und ihre Kälber entstehen. Das viele Wasser am Wegesrand während der Aufstiegs bietet immer genug Abkühlung und Erfrischung. Die Bademöglichkeit im Zupalsee ist ebenso ein Highlight – nicht nur für Hundebesitzer.
Die sagenhaft schöne Natur, die leider auf den Fotos nicht ganz so glücklich zum Ausdruck kommt, als hätten wir Sonnenschein gehabt, ist ein Hochgenuss. Bei schönem, klaren Wetter können wir hier eindrucksvolle Aussichten ins Virgental und über die Region erhaschen. Der Weg durch das Steinkastal wird nur wenig genutzt, weil die meisten Wanderer wohl mit dem Hüttentaxi zur Wetterkreuzhütte fahren und hier in knapp anderthalb Stunden über den Lasörling Höhenweg zur Zupalseehütte wandern. Dadurch ist es traumhaft ruhig während des Wegs nach oben.
Somit gehört diese Wanderung auf jeden Fall auf eure To-Do-Liste für Osttirol. Noch mehr schöne Touren entdeckt ihr in unserem Tourenportal und weitere hundefreundliche Hütten, gibt es hier im Bericht: Übernachtung mit Hund auf Berghütten.
In diesem Sinne, bleibt gesund und wanderfreudig. Eure Dina
