Wandern im Ruhrgebiet und ab in den Dschungel – wie lässt sich das vereinen? Ganz einfach.
Bei einer Wanderung durch die Haard bei Oer-Erkenschwick erwartet uns besonders in den Frühjahr- und Sommermonaten ein abenteuerliches Dschungelszenario. Wenn das frische Farnkraut sich unter den duftenden Kiefern meterhoch gen Himmel reckt, lange Gräser in der leichten Brise schwingen, die Wege abenteuerlich verschlungen und fast zugewachsen bergauf und ab durch die Landschaft führen, dann ist das Dschungelfeeling komplett. Wir zeigen euch heute die schönste Dschungelwanderung durch die Haard. Kommt mal mit.
Dschungelwanderung durch die Haard
Dauer: 3,5 Stunden
Strecke: 12,0 Km
Höhenmeter: 111 m
Familienhighlights: abenteuerliche Streckenführung, Aussichtsturm Feuerwachturm Farnberg, Teufelssteine, Stimberg, Picknickplätze, Einkehrmöglichkeit Mutter Wehner
Hundecheck: schöne einsame Runde und ideal mit Hund. Trinkwasser ist mitzunehmen.
Wegkennzeichung: gem. GPS-Track (findet ihr am Ende des Artikels), Logo Hohe Mark Steig und Logo der blauen Stimbergrunde
Vom Großstadttrubel in die Einsamkeit des Dschungels
Zugegebenermaßen beginnt die Wanderung bei Mutter Wehner etwas trubelig. Hier befindet sich einer der Dreh- und Angelpunkte in der Haard. Das gastronomische Angebot lockt viele Wanderer, Radfahrer und andere Ausflügler an. Wenige Meter weiter liegt die kleine Pony Ranch, an der sich Familien einen reitbaren Untersatz für ihre Kindern ausleihen und damit in den Wald ziehen können.
Doch kaum haben wir diese Szenerie passiert, tauchen wir ab in den Urwald und auf den Wegen wird es deutlich ruhiger und mit jedem Schritt einsamer.
Auf urigen Pfaden wandern wir weitestgehend allein, ohne auch nur einem anderen Wanderer zu begegnen.
Die Natur begrüßt uns mit den wunderschönsten Farben. Neben üppigem Grün leuchten die Blüten der Dschungelpflanzen an den Wegesrändern oder hängen wie Lianen von den Bäumen.
Besonders beeindruckend ist das enorm hohe Farnkraut, das uns fast überall begleitet. Der Wald ist genauso abwechslungsreich. Mal sind es hohe Buchen, dann krüppelige Eichen und anderorts duftende Kiefern. Ihre Zapfen liegen verstreut auf den sandigen Wegen.
Urige Pfade schlängeln sich durch die Haard
Der erste Anlaufpunkt dieser Tour ist der Feuerwachturm Farnberg. Mitten aus dem dichten Grün, taucht er plötzlich vor uns auf. Stufe um Stufe können wir das Gebilder erklimmen und von oben einen atemberaubenden Ausblick über die gesamte Haard erhaschen. Spätestens dann wird uns klar, dass wir mitten im Dschungel stehen.
Vom Feuerwachturm geht es anschließend ein Stück bergab durch den dichten Wald. Urig winden sich die engen Pfade zwischen den Pflanzen hindurch und es könnte nicht idyllischer sein.
Und so folgen wir stetig den blauen Wegweisern der Stimbergrunde; wandern mal auf Sandboden und dann über herrliche Wiesenwege.
In den Bäumen zwitschern die Vögel und in den tiefen des Waldes schlafen die Rehe und Wildschweine, deren Spuren uns hier und da am Wegesrand von ihren nächtlichen Gelagen erzählen.
Teuflisch wandern im Ruhrgebiet
Nach einiger Zeit erreichen wir den hinteren Stimberg. Der Weg führt uns zunächst um den Berg herum, bevor es hinauf geht.
Überall verlocken uns idyllische Pfade, den direkten Aufstieg zu nehmen. Doch wir bleiben auf dem Rundweg und treffen schließlich auf den sagenumwobenen Teufelsstein.
Wie mag er wohl hier her gekommen sein?
Rund um den Stimberg finden wir eine Menge kleinerer Ausgaben ähnlicher Steine, doch dieser hier ist in seiner Struktur ganz besonders.
Eine Geschichtstafel erläutert uns ein paar Infos zu ihm.
Eine seltsame Erscheinung ist dieses von der Natur geschaffene Gebilde. Wir umrunden es von allen Seiten und bestaunen seine tiefen Furchen, Höhlen und erstaunlichen Strukturen.
Dann setzen wir den Weg in Richtung Stimberg Gipfel fort. Von dem idyllischen Pfad wird es nun wieder etwas weltlicher.
Am Abzweig biegen wir auf den asphaltierten Weg ab und wandern ein Stück bergauf, um auf das von Heidekraut überzogene Gipfelplateau zu gelangen.
Oben finden wir ein überdimensionales Insektenhotel, eine bunte Graffiti-Wand mit den Tieren der Region, Rastplätze und natürlich den Stimberg Turm, der vor uns in die Höhe ragt.
Wir drehen also eine Runde um den Berggipfel, bevor es dem Endspurt entgegen geht.
Ein paar Bänke laden uns vorher noch zur Pause ein und ein Bilderrahmen, in den Farben des Hohe Mark Steigs, schreit nach einem Foto.
Vom Stimberg zurück zu Mutter Wehner
Anschließend steigen wir vom Gipfel hinab. Abenteuerliche Pfade geleiten uns ins Tal.
Kaum haben wir den Stimberg verlassen, wird es wieder einsamer um uns herum. Die Natur hüllt uns wieder ein und zeigt uns ihre schönste Seite.
Unten angekommen erreichen wir den Ortsrand von Oer-Erkenschwick und wandern ein Stück über einen breiteren Forstweg.
Dann biegen wir rechts ab und nun ist es nicht mehr allzu weit bis zu unserem Ausgangspunkt bei Mutter Wehner.
Nach insgesamt gut 12 Kilometern beenden wir dort unsere Wanderung durch den Dschungel der Haard und holen uns die verdiente Mahlzeit.
Fazit zum wandern im Ruhrgebiet
Diese Wanderung ist eins der bestens Beispiele dafür, wie herrlich idyllisch und einsam es sich sogar im Ruhrgebiet wandern lässt. Abseits der Städte finden wir hier traumhafte Ruheorte, die die ganze Familien zum Entspannen in der Natur einladen.
Und jetzt seid ihr dran. Wir wünschen euch viel Spaß bei dieser Dschungelwanderung im Ruhrpott.
Wandern im Ruhrgebiet mit den Borderherzen
Falls ihr noch andere schöne Touren durch das Ruhrgebiet sucht, dann schaut euch doch noch weiter hier im Blog um. Wir zeigen euch noch viele tolle Tipps im Ruhrpott.
Bleibt gesund und wanderfreudig – eure Dina