Neulich habe ich in einem Forum einen Beitrag dazu gelesen, in dem darüber diskutiert wurde, ob es für das normale Lauftraining kontraproduktiv ist, wenn es mit Canicross – also dem Laufen mit Hund im Zuggeschirr – ergänzt wird. Der Beitrag war schon ein paar Jahre alt und zu diesem Zeitpunkt war die Sportart Canicross noch nicht so weit verbreitet, dennoch war ich erstaunt, wie viele Läufer generell gegen das Laufen mit Hund gewettert haben. Für mich völlig unverständlich.

Zusammen mit Holly trainiere ich schon ein paar Jahre Canicross – mal mehr, mal weniger, aber im Moment wieder sehr regelmäßig. Grundsätzlich unterscheidet sich das Laufen mit Hund im Zuggeschirr natürlich schon deutlich vom normalen Laufen. Gemeinsam erreichen wir viel schnellere Geschwindigkeiten, als wenn ich alleine jogge. Dadurch wird die Schrittlänge größer und die Herzfrequenz liegt auch in einem höheren Bereich. Wer alleine läuft, kann natürlich viel individueller auf die Herzfrequenz achten und sein Training entsprechend kontrollieren, aber ich denke, dass Canicross gerade deshalb eine ideale Ergänzung zum Laufen ohne Hund ist, denn auch Tempoläufe sind Bestandteil eines Trainings, um z. B. die Geschwindigkeit zu verbessern und das funktioniert durch Canicross besonders gut.

Canicross
Laufen mit Hund ist Teamwork

Lauftraining – die Mischung macht’s

Es ist wie bei allem – die Mischung macht’s, so meine bescheidene Meinung zu diesem Thema. Es gibt viele ambitionierte Läufer, die für Wettkämpfe trainieren und sich ganz auf ihren eigenen Laufstil fokussieren möchten. Da ist es im Training dann nicht immer ganz einfach, sich auch auf den Vierbeiner einzustellen. Wer aber beides unter einen Hut bringen möchte, der kann auch das bewerkstelligen. Deshalb verrate ich euch in diesem Beitrag, wie ich es mache. Ich bin zwar kein Profisportler und auch kein Lauftrainer, aber natürlich habe ich trotzdem das Ziel mich kontinuierlich zu verbessern und das gelingt mir auch mit Hund.

Wie also eingangs schon erwähnt, die Mischung macht’s, d. h. ein abwechslungsreiches Training führt zum Ziel und bedeutet zudem auch gleich viel mehr Spaß. Denn wer möchte schon immer nach dem gleichen Prinzip verfahren? Wer sich einmal mit den verschiedenen Trainingsmethoden auseinandersetzt, kann sich selber sein Trainingsprogramm zusammenstellen und das ist gerade auch für den Anfang sehr sinnvoll.

Trainingsmethoden beim Joggen mit und ohne Hund

Um Ausdauer und Geschwindigkeit zu trainieren gibt es im Internet zahlreiche Tipps und Informationen zu Trainingsmethoden. Wichtig ist es meiner Meinung nach, nicht immer auf Anschlag zu trainieren. Damit meine ich, schnell und bei hoher Herzfrequenz zu laufen. Dabei kann besonders am Anfang die Motivation sehr schnell in den Keller gehen, wenn ihr immer hechelnd am Limit lauft.

Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, aktuell mal mit mal ohne Hund zu laufen. Beim Laufen mit Hund gibt es dabei noch zwei weitere Einteilungen, nämlich mit Hund im Zuggeschirr und mit Hund im Freilauf. Laufen mit Hund – egal ob angeleint oder ohne – hat dann den Vorteil, dass auch gleich die Fitness des Hundes mit trainiert wird.

Lauftipps
Einfach mal den Kopf frei bekommen beim Laufen im Wald

Laufen mit Hund: Canicross vs. Hund im Freilauf

Beim Canicross trainieren Läufer und Hund Geschwindigkeit, Ausdauer und besonders der Hund auch Zugkraft. Das Training mit Hund im Freilauf kann eigentlich genauso gestaltet werden, wie das Training ohne Hund. Die Strecken, die Entfernungen, Geschwindigkeiten, Laufstile etc. können individuell angepasst werden. Einziger Unterschied zum Laufen ganz ohne Hund liegt darin, dass ihr unterwegs natürlich auf euren Vierbeiner aufpassen müsst.

Vorteil aber ist, dass ihr beide immer auf einem Level seid, was zum Beispiel die Entfernungen betrifft. Lauft ihr überwiegend ohne Hund und nehmt ihn nur gelegentlich mit, schafft ihr vermutlich weitere Strecken als der weniger trainierte Hund. Deshalb ist es sinnvoll, regelmäßig mit Hund zu laufen, damit ihr beide eure Kondition aufbauen könnt.

Joggen mit Hund
Bei warmen Temperaturen ist Abkühlung für den Hund zwischendurch ratsam.

Joggen ganz ohne Hund

Natürlich ist es tatsächlich aber auch mal ganz angenehm ohne Hund zu laufen. Auch das mache ich regelmäßig, einfach um mich auf mich selbst zu fokussieren, meine Herzfrequenz zu kontrollieren und nicht zuletzt, um einfach mal für mich zu sein und den Kopf frei zu bekommen. Nach einem arbeitsreichen Tag eine Runde allein durch den Wald zu laufen tut einfach gut. Zudem muss ich nicht mit der Hundeleine rumhampeln, wenn wir zwischendurch Straßen passieren müssen.

Laufen
Joggen mit Trinkrucksack bei längeren Strecken ist praktisch.

Abwechslung im Lauftraining

Damit das Training nicht langweilig und demotivierend wird, ist Abwechslung eine feine Sache. Die kann z. B. durch unterschiedliche Laufstrecken erreicht werden. Wer aber nicht immer Lust hat, sich erst ins Auto zu setzen, um irgendwo hin zu fahren, der kann sich Abwechslung auch durch unterschiedliche Trainingsmethoden schaffen. Wer sich lauftechnisch verbessern will, kommt ohnehin nicht darum rum.

Aktuell versuche ich drei Trainingsmethoden im Wechsel, wenn ich ohne Hund bzw. mit Hund aber ohne Leine laufe.

  1. Ich laufe im lockeren Dauerlauf. Dabei ist mir die Streckenlänge eher unwichtig, vielmehr achte darauf, dass meine Herzfrequenz in aeroben Bereich unter 150 Schlägen pro Minute bleibt und ich versuche meine Laufzeit zu verlängern.
  2. Ab und zu lege ich ein Intervalltraining ein. In unserer Nähe gibt es eine Finnenbahn von 400m Länge und hier lassen sich im Wechsel immer unterschiedlich schnelle Runden laufen. Im Wald geht das selbstverständlich auch, aber da müsste ich dann immer auf meine GPS Uhr sehen, um zu sehen, wann wieder ein Wechsel dran ist.
  3. Eine weitere schöne Methode ist das Fahrtenspiel. Dabei finden ebenso Geschwindigkeitswechsel statt, jedoch ganz nach Belieben. So geht es mal sprintend, im lockeren oder langsamen Dauerlauf über die Strecke.
Lauftipps
Lauftraining auf der Finnenbahn

Und dann kommt eben noch das Laufen mit Hund im Zuggeschirr dazu. Im Canicross flitzen wir dann gemeinsam durch den Wald. Wenn die Tage jetzt allerdings wieder wärmer werden, wird Holly mich wieder öfter im Freilauf zu begleiten.

Somit sind wir wieder bei “die Mischung macht’s” angekommen. Mal schnell, mal langsam, mal mit Hund, mal ohne, sprintend, gemütlich, mit hoher Herzfrequenz, mit niedriger Herzfrequenz und und und……

Wie ihr seht, könnt ihr euer Lauftraining auch mit Hund ganz flexibel gestalten. Grundsätzlich ist das Laufen ein schönes Hobby. Es braucht keine Vereinsmitgliedschaft und es ist immer und überall möglich, also einfach flexibel. Es bringt euch an die frische Luft, stärkt euren Kreislauf und vieles mehr.

Alternativen zum Laufen

Und wer jetzt sagt, laufen ist nichts für mich, der kann es ja auch mal mit Walken probieren. Auch das Walking-Training könnt ihr mit Sicherheit abwechslungsreich und mit Hund gestalten.

Zusammenfassung Laufen mit und ohne Hund

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem kleinen Artikel rund ums Laufen ein wenig für dieses Hobby begeistern. Und wer von euch einen Hund hat und bisher ohne gejoggt ist, überlegt es sich vielleicht und nimmt ihn demnächst einmal mit.

Vorteile des Laufens mit Hund liegen auf Fuß und Pfote. Gemeinsam macht es mehr Spaß, gemeinsam bleibt ihr fit, erreicht ein gemeinsames Lauflevel, bringt Abwechslung in euer Training und einen Beschützer habt ihr auch immer dabei.

Laufen mit Hund
Laufpartner

Grundsätzliches zum Laufen mit Hund, was ihr beachten müsst, ob sich euer Hund dazu eignet und mehr, findet ihr übrigens auch in dem Artikel “9 hilfreiche Tipps vom Dogprofi” auf der Webseite von Runtastic.

Falls ihr gerne mal mit uns gemeinsam joggen wollt, sprecht uns gerne an. Wir freuen uns immer über Begleitung. Hier könnt ihr euch schon mal unsere Laufstrecken ansehen.

Rund ums Laufen mit Hund werden wir euch zukünftig auf alle “Felle” weiter berichten. Außerdem dürft ihr euch auf einen Equipment-Testbericht freuen.

Lauft ihr auch mit Hund oder bleibt euer Vierbeiner dabei zu Hause? Was sind eure Tipps fürs Laufen mit Hund. Eure Anregungen schreibt mir gerne in die Kommentare.

#runhappy eure Dina

Hinweis: Dieser Beitrag soll lediglich als Motivation und Anreiz zum Laufen dienen. Er ersetzt keinen Trainingsplan. Wer bestimmte Ziele beim Laufen anstrebt, z. B. 5 Kilometer in 25 Minuten laufen oder 10 Kilometer in 50 Minuten, einen Halbmarathon oder Marathon meistern, der findet dazu im Internet professionelle Trainingspläne. 

Autorentipp: wenn ihr euer Training dokumentieren wollt, dann schaut euch dazu doch mal unser Outdoor Tourenbuch an. Darin könnt ihr 50 Läufe mit vielen Details festhalten. Ihr erhaltet das Buch zum Preis von 12,90 Euro inkl. MwSt. und bis 30.06.2020 sogar versandkostenfrei innerhalb Deutschlands.

One thought on “Laufen mit Hund: Tipps und Vorteile fürs Training”

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